Lavandula angustifolia – aus der Familie der Lamiaceae (Lippenblütengewächse) – ist aufgrund seines hohen Gehalts an ätherischen Ölen eine vielseitige Heilpflanze. Geerntet werden die Blüten, sobald sie sich öffnen. Nach dem Trocknen können sie mit einer Gabel abgestreift werden.
Wesentliche Inhaltsstoffe der wertvollen Pflanze sind Hydroxycumarine, Gerbstoffe, Cumarine, Flavonoide, Phenylcarbonsäuren, ätherisches Öl (1–3 %). In der Humanmedizin und ebenso in der Tiermedizin werden heute fast ausschließlich die Lavendelblüten genutzt. Sie wirken beruhigend, verhindern Blähungen und fördern die Gallebildung. Besonders bei Nervosität, Erschöpfung, Schlaflosigkeit und bei Störungen im Magen und Darm hilft Lavendel sehr zuverlässig. Bei Lärm, wie an Silvester, und bei Stress ist er unentbehrlich für unruhige Pferde und Hunde. Lavendel enthält ca. 3 % ätherisches Öl in den Blüten, Gerbstoffe, Flavonoide, Cumarine, Harze – insgesamt wurden über 60 verschiedene Inhaltsstoffe nachgewiesen.
Das Sonnenkind: Der Lavendel (Lavendula spec.) gehört zur Familie der Lippenblütler, die bekannt ist für ihre intensiv duftenden Arten. Es sind vor allem die ätherischen Öle, die den besonderen Wert dieser Gruppe ausmachen. Der höchste Gehalt an ätherischem Öl befindet sich beim Lavendel – eine Besonderheit dieser Art – in der Blüte. Es sind auch die Blüten mit ihrer eigenen Farbe, die uns sofort ins Auge stechen. Seine Heimat sind die warmen, trockenen Hänge der Mittelmeerregion. Als Parfüm-, Heil- und Gewürzpflanze in großen Feldern angebaut, ist er die charakteristische Pflanze der Provence. In warmen und trockenen Lagen entwickelt der Lavendel auch bei uns seinen intensiven Duft.
Lange bekannte Heilwirkung: Lavendel wirkt heilend, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend und beruhigend. In mehreren Studien wurde eine beeindruckende antifungale (gegen Pilze gerichtete) und eine antibakterielle Wirkung nachgewiesen. Dies gilt insbesondere auch für das ätherische Lavendelöl, das in verschiedenen Studien z. T. eine deutlichere Hemmwirkung gegen Pilze und Bakterien aufwies als Thymianöl. Seine entzündungshemmende Wirkung kommt auch bei allergischen Reaktionen zum Einsatz. Das ätherische Öl gehört zu den wenigen, die pur aufgetragen werden können. Bekannt ist seine heilungsfördernde und schmerzlindernde Wirkung im Einsatz gegen Verbrennungen. Tropfenweise pur aufgetragen kann das Öl Blasenbildung verhindern. Lavendel gehört zu den Kräutern, die selbst allergische Reaktionen auslösen können, allerdings ist sein Sensibilisierungspotential schwach. Lavendel ist auch ein natürliches Antimykotikum. Verpilzungen auf der Haut oder im Huf- oder Klauenbereich, ebenso Nagelpilz, können rasch und zuverlässig mit Lavendelöl bekämpft werden. Zusammen mit seiner antiseptischen und wundheilenden Wirkung ist Lavendel fast eine ‚Wunderpflanze‘.
Besonders in der Hufpflege sind die positiven Eigenschaften von Lavendel eine ideale Unterstützung, die das Risiko ernsthafter Huferkrankungen, wie bspw. der White Line Disease (WLD), minimieren kann.